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Romantik im Gewandhaus: Ein Konzert, das begeisterte
Ein klassisches Konzert kann eine trockene Angelegenheit sein – oder ein großartiges Erlebnis. Das Gewandhaus-Konzert vom 30. Januar 2025 fiel eindeutig in die zweite Kategorie. Dem Musik Grundkurs wurden Werke von Max Reger, Robert Schumann und Richard Strauss geboten.
Den Beginn bildeten die „Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin“ (op. 128) von Max Reger, eine musikalische Umsetzung romantischer Gemälde – programmatische Musik, die wir zuvor im Unterricht besprochen hatten. Als Schüler fühlt man eine besondere Genugtuung, wenn man das Erlernte auf der großen Bühne hört.
Es folgte Schumanns „Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129“ – eine Krönung für den herausragenden Solisten des Abends, Valentino Worlitzsch. Mit beeindruckender Technik brachte er die Zuschauer zum Staunen. Zuletzt würdigte das Publikum seine Darbietung mit begeistertem Applaus.
Das bekannteste Stück des Abends war jedoch „Also sprach Zarathustra“, von Richard Strauss nach Friedrich Nietzsches gleichnamigen Werk. Auch wenn das Werk einen in manchen Teilen fast in den Schlaf wog, wurde man im nächsten Takt von einem Horn aus dem Sitz geschreckt. Als das Stück endete, spannte uns der Dirigent durch seine Bewegungslosigkeit auf die Folter. Man spürte, wie der ganze Saal darauf wartete, ob noch ein Ton folgen wird. Schließlich signalisierte er den Schluss, und das Auflachen der Zuschauer vereinte sich mit ihrem tosendem Applaus.
Manche denken, Gewandhauskonzerte seien vorhersehbar, doch dieses erwies sich als zweifellos mitreißend. Das Gewandhaus selbst trug dazu bei: Der große Saal beeindruckte mit seiner Architektur und Akustik. Wer seitlich saß, hatte das Glück, nicht nur jedes einzelne Instrument, sondern auch die Gestik des Dirigenten mitzuerleben.
Ein Abend, der sich gelohnt hat.
Emma Arndt